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Wir bieten euch eine umfangreiche Auswahl an professionellen Fotoshootings in unserem Fotostudio in Berlin-Buch, wie auch on Location an und liefern persönliche und bleibende Erinnerungen. mehr ...

David John Husted Alt-Buch 45 13125 Berlin
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Interview mit David John Husted

Kannst Du Dich kurz vorstellen?

"Mein Name ist David John Husted, ich bin ein ausgebildeter Fotograf und ich bin seit 2003 beruflich als Fotograf tätig.
Ich komme ursprünglich aus Ansbach (Mittelfranken), dort habe ich auch meine Ausbildung absolviert, war anschließend für ein paar Jahre in einem Studio in Bernburg (Sachsen Anhalt) tätig bevor ich 2010 nach Berlin gezogen bin um dort in einem Studio zu arbeiten. In diesem lernte ich auch meine jetzige Geschäftspartnerin Heidi Kluthe kennen, mit der ich mich 2014 selbstständig gemacht habe."

Kannst Du Dich noch an Dein erstes Foto erinnern? Was war es?

"Ich kann mich an mein erstes "professionelles" Foto erinnern...
Bevor ich meine Ausbildung begann, war ich als Aushilfe in einem Fotostudio angestellt. Meine Aufgaben bestanden primär im anfertigen von Passbildern, Kundenservice, Bildbearbeitung und Assistenz beim Fotografieren.
Während eines Beauty Shootings gab mir der Fotograf und spätere Ausbilder zum Ende des Shootings die Kamera in die Hand und sagte ich könne noch ein paar Fotos machen.
Ich schoss ein Portrait, eine Kopfaufnahme um genau zu sein, auf dem die Dame ihre Hände vor die Kamera hält und man ihr Gesicht nur zwischen den gespreizten Fingern erkennen kann. Das Foto habe ich aufgehoben und sie hat es nebenbei bemerkt auch später gekauft."

Wie bist Du zur Fotografie gekommen?

"Mein Interesse an der Fotografie entstand während eines innerschulischen Praktikums an der Fachoberschule für Gestaltung in Nürnberg. Wir fertigten Fotos MIT einem Schuhkarton an, quasi eine rudimentäre Camera Obscura. Im Anschluss haben wir die Fotos selbst entwickelt. Ich war fasziniert und habe in den darauf folgenden Jahren Bleistift und Skizzenblock öfter zur Seite gelegt und stattdessen eine Kamera zur Hand genommen.
Nach Beendigung der Schule war es an sich mein Traum auf die Filmhochschule zu gehen und eine Ausbildung als Fotograf erschien mir ein logischer Schritt auf dem Weg dorthin. Den Traum habe ich irgendwann aus diversen Gründen aufgegeben, doch meine Leidenschaft für's Fotografieren lebt bis heute weiter."

Wann bist Du mit Deiner Arbeit zufrieden?

"Ich bin äußerst kritisch, insbesondere was meine eigene Arbeit betrifft. Ohne die Qualität meiner Arbeit zu schmälern, die an sich sehr gut ist, kommt es tatsächlich nur selten vor, dass ich nichts daran auszusetzen habe. "Hätte ich doch..." ist da kein seltener Gedanke.
Dennoch gibt es ein paar Aufnahmen, die in meinen Augen einfach perfekt sind. Ich kann nichts fehlerhaftes an ihnen finden, würde nichts anders machen wollen und kann nicht aufhören meinen Blick von ihnen zu nehmen.
Ausschlaggebend ist dabei stets mein eigener Anspruch, also nicht der von Kunden und Kollegen, da mein eigener Anspruch am höchsten ist."

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kontakt zum Fotografen aufzunehmen?

"Das ist sehr stark von der Art des Shootings abhängig und welchen Stellenwert dieses, beziehungsweise die entstandenen Fotos haben. Shootings im Bereich Hochzeit und Corporate beispielsweise erfordern meist eine sorgfältige Planung um ein gutes Ergebnis zu gewährleisten. Doch auch Shootings in anderen Bereichen wie Beauty, Babybauch oder Newborn sollten nicht unbedingt "spontan" erfolgen.
Im Idealfall sollte man in dem Augenblick, in dem man beschließt ein Shooting zu machen den Fotografen kontaktieren, um diesen in die etwaige Planung miteinzubeziehen. So stellt man früh fest ob sich die eigenen Vorstellungen mit denen des Fotografen decken, es gibt kaum noch offene Fragen beim Shooting, daher auch wenig Missverständnisse und die nicht unwichtige persönliche Beziehung von Fotograf zu Kunde ist bereits etabliert und muss nicht erst während des Shootings aufgebaut werden."

Was macht Deiner Meinung nach ein gutes Foto aus?

"Ein gutes Foto zeichnet sich durch die perfekte Symbiose technischer und gestalterischer Entscheidungen aus, die während der Aufnahme bewusst vom Fotografen getroffen wurden.
Ausgehend vom Motiv, wie auch der Aussage, die der Fotograf mit dem Foto treffen möchte, entscheidet dieser sich bewusst für bestimmte Einstellungen an der Kamera, wählt seinen Ausschnitt, positioniert das Motiv im Bild und löst erst aus, wenn alles seinen Vorstellungen entspricht.
Ein gutes Foto ist daher selten ein Zufallsprodukt, sondern meist das Ergebnis bewusster Entscheidungen des Fotografen."

Was gefällt Dir an der professionellen Fotografie am meisten?

"Auch wenn es sich eventuell ein wenig kritisch liest, schätze ich die erzwungene Symbiose von Kunst und Kommerz.
Kunst muss nicht gefallen. Sie bringt zum Ausdruck was der Künstler sagen will und muss auf niemanden Rücksicht nehmen, weder auf Kritiker, noch potentielle Käufer.
Das ist natürlich nicht wirtschaftlich gedacht und als Berufsfotograf komme ich mit dieser Philosophie auch nicht weiter. Meine Aufgabe ist es etwas zu kreieren, was gefällt. Primär einer Person, im Idealfall jedoch auch vielen Personen. Ich bringe nicht zwangsläufig zum Ausdruck, was ich sagen will, sondern das, was der Kunde zeigen möchte. Ich bin daher eher Dienstleister als Künstler.
Dennoch darf mein künstlerischer Anspruch und meine Kreativität davon nicht beeinflusst werden. Die Kunst liegt darin diesem Anspruch gerecht zu werden und gleichzeitig etwas zu erschaffen, was gefällt."

Was ist das Besondere an dem Genre, auf das Du Dich spezialisiert hast?

"Auch wenn ich letztlich in vielen Bereichen der Fotografie tätig bin, liegt meine Leidenschaft und Stärke in der Beauty- und Erotikfotografie.
Ich schätze Ruhe und Konzentration beim Fotografieren, sowie die Möglichkeit die Aufnahme bis ins Detail zu inszenieren, dennoch arbeite ich gerne mit Menschen zusammen und schätze die verbale, wie auch nonverbalen Kommunikation während des Shootings.
Produktfotografie bietet mir zwar ersteres, doch fehlt es an Kommunikation. Familienfotos liefern zwar die Arbeit mit Menschen, doch mangelt es abhängig von Anzahl und Alter der Kinder nicht selten an Ruhe. Beauty- und Erotik Shootings bieten mir jedoch beides. "

Welche Details sieht nur ein Profifotograf?

"Ein erfahrener Fotograf erkennt den Augenblick, in dem alles perfekt ist. Beleuchtung, Pose, Bildaufbau und Hintergrund sind in absoluter Harmonie und er kann auslösen. Ist auch nur eine Komponente nicht stimmig sieht er das und korrigiert es. Ein Profifotograf macht den Zufall also obsolet."

Wie bildest Du Dich weiter?

"Ich "konsumiere" die Arbeit anderer Fotografen und lasse mich von dieser inspirieren. Dazu gehört das Besuchen einer Ausstellung, das ankucken diverser Bildbände und Webseiten, wie auch das Hören von Podcasts zu dem Thema.
Zudem übe und probiere ich viel beim Fotografieren. Ich "teste" neue Ideen an Models und/oder Kunden und sofern diese von letzteren akzeptiert werden, perfektioniere ich sie über die Zeit und integriere sie in mein Repertoire."

Was möchtest Du mit Deinen Fotos ausdrücken?

"Wie schon erwähnt geht es bei meiner Arbeit eher den Wunsch des Kunden zu respektieren und weniger darum, was ich persönlich mit dem Foto ausdrücken möchte. Auch wenn es zur Zufriedenheit aller wichtig ist einen Konsens zu finden.
Letztlich ist die Aussage abhängig vom Motiv. Mit einem Hochzeits- oder Pärchenfoto möchte ich beispielsweise Liebe und Intimität ausdrücken, mit einem Beauty- und Erotikfoto Schönheit und Sinnlichkeit. Ein Businessfoto soll nicht selten selbstbewusst wirken und Familien- und Newbornfotos können Freude und Geborgenheit zum Ausdruck bringen.
Wichtig ist am Ende, dass die Aussage des Fotos und somit die Intention des Fotografen erkennbar ist."

Mit welcher Ausrüstung fotografierst Du am liebsten?

"Ich habe diesbezüglich keine Präferenz. Equipment wie Kamera, Objektiv, Beleuchtung, usw. sind für mich nur Werkzeuge um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Wichtig ist es den Nagel in die Wand zu kriegen, welchen Hammer ich dafür verwende hat für mich keine allzu hohe Priorität.
Selbstverständlich ist es mir wichtig, dass die Technik funktioniert und zudem meinen oder vielmehr den Anforderungen des Motivs gerecht werden. Ich fotografiere letztlich am liebsten mit der Ausrüstung, um die ich mich während dem Fotografieren keine Gedanken machen muss, so dass ich mich gänzlich auf das Shooting konzentrieren kann. Auch ist die Ausrüstung - wie so vieles -abhängig vom Motiv. "

Wie wichtig ist Technik beim Fotografieren?

"Sofern mit "Technik" Komponenten wie Kameraeinstellungen und Belichtung gemeint sind, ist diese für mich äußerst wichtig.
Die Wahl der Blende, Belichtungszeit, Brennweite, usw. tragen elementar zur Gestaltung, wie auch letztlich zu der Aussage des Fotos bei.
Auch ist es von großer Relevanz diese Komponenten zu kennen und zu beherrschen, da es sich letztlich um das Werkzeug des Fotografen handelt. Man sollte wissen was passiert bevor man die Farbe mit dem Pinsel auf die Leinwand aufträgt und nicht erst nachdem man das gemacht hat.
Wie schon erwähnt zeichnet sich ein gutes Foto von den bewussten Entscheidungen eines Fotografen ab. Dieser bestimmt also abhängig von Motiv und Aussage welche technischen Einstellungen er vornimmt. Nur so ist er und weder Zufall noch die Automatik der Kamera der wahre Urheber eines Werks."

Was hast Du gemacht, um die ersten Fotoaufträge zu bekommen?

"Nachdem ich mich mit meiner Kollegin selbstständig gemacht habe, hatten wir noch kein eigenes Studio und arbeiteten daher erst mal mobil. Wir nutzten Empfehlungen, Netzwerktreffen, Fotoaktionen, soziale Netzwerke im Internet und Flyer um an Aufträge zu kommen.
Als wir nach knapp über einem Jahr unser Studio eröffneten nutzten wir zudem auch Gutscheinportale zur Akquise."

Welchen Stellenwert hat die digitale Nachbearbeitung für Dich?

"Auch wenn ich mich wiederhole, ist auch diese wie vieles andere vom Motiv abhängig. Ein Beauty- oder Erotikfoto erfordert eine größere Nachbearbeitung als beispielsweise ein Familienfoto, wobei man das auch nicht zwangsläufig pauschalisieren kann.
Grundsätzlich hat die Nachbearbeitung durchaus einen hohen Stellenwert. Seien es kleinere Korrekturen, wie Helligkeit, Schärfe und Farbe, eine leichte Hautretusche , oder umfangreiche Dinge wie Montagen oder ähnliches.
Wichtig ist mir, dass die Nachbearbeitung nicht sofort erkennbar ist, in den meisten Fällen schätze ich eine gewisse Natürlichkeit der Fotos. Auch wenn ich teilweise viel an den Fotos nachbearbeite, sollte dies erst im direkten Vergleich mit der Rohdatei auffallen.
Das Foto sollte unabhängig der Nachbearbeitung gut sein, diese ist nur als Hilfsmittel zu sehen und sollte kein allzu ausschlaggebendes Kriterium in Bezug auf Technik und Gestaltung eines Fotos sein."

Welche Tipps würdest Du einem Hobbyfotografen geben, um bessere Fotos zu machen?

"Üben, üben und nochmals üben! Technik ist erlernbar, der richtigen Blick jedoch nicht, dieser muss trainiert werden.
Man sollte sich auch mit seinem Equipment vertraut machen, sprich Kamera, Objektive und Beleuchtung.
Man sollte sich mit der Kameratechnik vertraut machen, sprich deren Einstellungsmöglichkeiten. Das Internet bietet diesbezüglich unzählige Tutorials. Doch gilt auch hier "probieren geht über studieren".
Man sollte sich mit den Arbeiten anderer Fotografen auseinander setzen, diese analysieren, sich fragen was einem gefällt und warum dem so ist. Anschließend versucht man diese Arbeit zu kopieren. So erlangt man ein besseres Verständnis für die technischen und gestalterischen Entscheidungen, die der Fotograf getroffen hat.
Auch Feedback ist entscheidend. Gemeint sind dabei weder die Eindrücke von Freunden und Familie, noch die Kommentare auf Instagram, sondern die Kritik einer Person, die berechtigt diese zu geben, in diesem Fall ein erfahrener Fotograf."

Worin sollten angehende Fotografen und Fotografinnen unbedingt investieren und warum?

"Es ist wenig sinnvoll in teures Equipment und Software zu investieren, wen man diese nicht nutzen kann. Man kauft sich schließlich auch keinen Ferrari wenn man nur innerorts unterwegs ist.
Daher ist Zeit die wichtigste Investition. Zeit zum Erlernen der Technik, Zeit zum Betrachten und Analysieren anderer Fotos und vor allem sehr viel Zeit zum üben und probieren.
Ich glaube nicht, dass Fotografieren ein gottgegebnes Talent ist, das einem in die Wiege gelegt wird. Die Begabung ist abhängig von der Erfahrung und diese erlangt man indem man es macht und zwar nicht nur einmal, sonder so oft wie möglich."