Kannst Du Dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Miriam Wagner und ich bin seit 2009 als Fotografin im Bereich Peoplefotografie tätig.
Ich decke auch weitere Arbeitsbereiche ab, liebe aber die Arbeit mit Menschen am meisten.
Alle notwendigen Arbeitsmittel sind für den mobilen Einsatz bei euch vor Ort vorhanden und ich habe ebenfalls ein Studio in Hamburg. Schreibt mich gern einfach an und wir können uns über eure Wünsche austauschen.

Kannst Du Dich noch an Dein erstes Foto erinnern? Was war es?

Mein erstes Foto habe ich bereits mit 5 geschossen. Ich habe es beim Kramen in Kisten wieder gefunden. Es ist ein Polaroid meiner Oma, die tanzt und eine lustige Grimasse zieht. Ich habe mit Buntstiften in den Hintergrund gemalt. Gilt das schon als Bildbearbeitung?

Wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Ich habe die Fotografie immer schon bewundert und hatte einen riesigen Respekt vor dieser Kunstform. In meinem Studium zur Kommunikationsdesignerin hatte ich dann zwei Semester lang die Möglichkeit diese Angst abzubauen, was auch direkt dazu führte, dass ich mich im zweiten Semester selbstständig gemacht habe und meine ersten Aufträge angenommen habe, so zb auf der Berliner Fashionweek.


Wann bist Du mit Deiner Arbeit zufrieden?

Wenn ich das fertige Bild ansehe und etwas fühle. Ich lasse mich immer von meinen Gefühlen leiten, wenn ich fotografiere. Es muss einfach ein Funken überspringen, dann haben wir es!


Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kontakt zum Fotografen aufzunehmen?

Der richtige Zeitpunkt ist immer 'jetzt'.
Selbst wenn du dir noch nicht sicher bist, wohin die Reise gehen soll; gemeinsam können wir tolle Dinge ausprobieren. Fotografie muss nicht immer einen Zweck erfüllen oder ein Produkt verkaufen. Es geht darum einen Moment festzuhalten, ein Gefühl, ein Erlebnis, eine Entwicklung. Fotografiert zu werden kann auch ganz wundervolle 'Me-Time' sein und ein hilfreiches Tool, um sich selbst zum Beispiel wortwörtlich mal mit anderen Augen zu sehen.


Was macht Deiner Meinung nach ein gutes Foto aus?

Ausdruck, Stimmung, Tiefe, Gefühl, Licht, Setting, Inszenierung oder Zufall. Ein gutes Foto ist oft ein Zusammenspiel aus vielen Komponenten. Aber auch hier gilt wieder: 'I wanna feel something!'


Was gefällt Dir an der professionellen Fotografie am meisten?

Dass ich mit dieser Arbeit meiner Berufung folgen kann und den Menschen, die ich ablichte etwas von sich zeigen kann oder ihnen dabei helfe sich selbst auszudrücken.

Was ist das Besondere an dem Genre, auf das Du Dich spezialisiert hast?

Mein absolutes Steckenpferd ist die Akt-und Erotikfotografie.
Ich liebe diesen intimen Einblick in die sensuelle/erotische Welt eines Menschen. Eine meist sehr private und dennoch so fundamentale Welt. Wir alle haben eine Sexualität, einen Körper, Begehren, Bedürfnisse und Fantasien und ich liebe es diesen Gefühlen und Gedanken eine visuelle Realtität zu geben. Selbstverständlich biete ich dafür auch einen safen und professionellen Rahmen. Meine Spezialisierung ist die diskriminierungsfreie Fotografie. Das bedeutet, dass es kein `richtig oder falsch' gibt, keine Wertung, keine Kritik. Mein Business ist offen für alle Körper, Ideen, Lebensentwürfe, Sexualitäten, Gender, Berufe.. you name it.

Welche Details sieht nur ein Profifotograf?

Ich denke ein jede/r hat seine eigene Fokussierung und legt auf andere Dinge und Details wert.
Der große Unterschied zwischen Hobby- und Profifotograf ist aber denke ich schon die technische/fachliche Ausbildung und am Ende auch die Erfahrung. Niemand wird als Profi aus der Lehre geschickt, am Ende formt einen jeder Job und jede Situation in die man dort geworfen wird.


Wie bildest Du Dich weiter?

Ich bleibe am Zahn der Zeit und beschäftige mich viel mit Social Media, Trends und Ideen, Bildsprachen und Darstellungsformen. Zudem bin ich privat politisch sehr interessiert.
Mir ist es wichtig, Gleichberechtigung, Vielfalt und Einzigartigkeit in den Mittelpunkt zu stellen.

Ich möchte, dass bestehende gesellschaftliche Muster wie toxische Männlichkeit, die Unterdrückung marginalisierter Gruppen, Rassismus, Ableismus, kurz jede Form von Diskriminierung, eines Tages der Vergangenheit angehören.

Meine Arbeit ist wie ich: politisch.

Was möchtest Du mit Deinen Fotos ausdrücken?

Dass ein jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise wunderschön, einzigartig, liebens- und begehrenswert ist.

Mit welcher Ausrüstung fotografierst Du am liebsten?

Mit meiner. Ich habe eine Canon EOS 6D MarkII und diverste Lichter, einen mobilen Blitz, LED Panels, Aufsteckblitz und Ringlicht, Prismen etc... 


Wie wichtig ist Technik beim Fotografieren?

Für mich ist die Technik immer ein wichtiges Fundament, allerdings ist sie nicht der Ursprung meines Bildes. Mein Fokus liegt immer darauf eine Emotion auszulösen und meinem Gegenüber gerecht zu werden.


Was hast Du gemacht, um die ersten Fotoaufträge zu bekommen?

Ich habe mich anfangs an allem probiert, was mich gefunden hat und habe fleissig und viel gearbeitet. Dabei bin ich gewachsen, habe gelernt, was mir liegt und was nicht und mich meiner jetzigen Fokussierung entgegen gearbeitet.

Welchen Stellenwert hat die digitale Nachbearbeitung für Dich?

Sie ist für mich immer ein wesentlicher Bestandteil.
Am Ende kreeire ich ein Abbild von Jemandem und ich möchte, dass die Person, die ich abbilde sich wiedererkennt und sich auch anders betrachten kann. Für mich schliesst authentische Fotografie die Bearbeitung nicht aus. Sie optimiert die Bilder eher.

Welche Tipps würdest Du einem Hobbyfotografen geben, um bessere Fotos zu machen?

Macht es einfach! Tobt euch aus, findet euch, lasst euch auf Jobs und Situationen ein, spielt herum, schnuppert überall mal rein und hört nie auf neugierig zu sein!


Worin sollten angehende Fotografen und Fotografinnen unbedingt investieren und warum?

Ich denke es ist immer wichtig Zeit, Liebe und viele Gedanken in innerliche Prozesse zu stecken und diese mit ans Set zu bringen. Wie ich auf meinen Kunden wirke, beeinflusst unbedingt immer das Endergebnis, denn je wohler sich mein Gegenüber mit mir fühlt, desto mehr ist es bereit sich zu offenbaren und desto schöner und ehrlicher werden am Ende auch die Ergebnisse. Im besten Fall bist du als Fotograf*in nie im Ego und überpräsent, sondern unsichtbar und angenehm.

Wenn du weisst, was du tust ist die technische Ausrüstung nicht entscheidend dafür, ob du ein gutes Foto schiessen kannst oder nicht.

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